Stand: Oktober 2025

Schmerztherapie

Autor:in: Dr. Silke Kerscher-Hack Apothekerin
Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Schmerz ist ein grundlegender Schutzmechanismus, der den Mensch vor potenziellen Gefahren warnt. Als frühes Warnsignal trägt er entscheidend dazu bei, Schäden zu vermeiden oder deren Ausmass zu begrenzen. Wie wichtig diese Funktion ist, zeigt sich bei dem Marsili-Syndrom. Bei der seltenen Erkrankung spüren betroffene Personen keinen Schmerz und bemerken dadurch selbst schwere Verletzungen oder Verbrennungen oft erst spät. Zwar liegen derzeit keine spezifischen Daten zur Häufigkeit akuter Schmerzen in der Schweiz vor, gut dokumentiert ist hingegen das Vorkommen chronischer Schmerzen. Diese betreffen etwa 10 % der Allgemeinbevölkerung und 20 % der Patienten und Patientinnen im hausärztlichen Bereich. Von den Betroffenen berichten 35 % über leichte, 45 % über mässige und 20 % über starke Schmerzintensitäten. Besonders häufig tritt chronischer Schmerz bei Menschen über 50 Jahren auf: sie machen mehr als 75 % der in der Hausarztpraxis versorgten Personen aus [1, 2]. Insgesamt leben in der Schweiz rund 1,5 Millionen Menschen mit chronischen Schmerzen. Davon berichten 39 % über permanente Beschwerden, 35 % über tägliche und 26 % über mehrmals wöchentliche Schmerzen. Die durchschnittliche Leidensdauer beträgt 7,7 Jahre und jeder Vierte ist bereits seit über 20 Jahren betroffen [3]. [1][2][3]

Schmerzen in der Geriatrie

Mit steigendem Lebensalter nimmt auch die Prävalenz von Schmerzen, insbesondere die der chronischen Schmerzen, zu. Etwa die Hälfte der älteren Bevölkerung ist betroffen, in Pflegeheimen liegt die Rate sogar bei über 80 %. Am häufigsten treten dabei muskuloskelettale Schmerzen auf, gefolgt von Kopfschmerzen und neuropathischen Schmerzen. Schmerzen tragen zur Immobilität bei, was den Abbau von Muskelmasse beschleunigt und das Risiko für Gebrechlichkeit sowie Stürze erhöht. In der Folge kann es zum Verlust von Selbstständigkeit und zur Entwicklung depressiver Verstimmungen kommen. Zudem steigt das Risiko für Hospitalisierung und Sterblichkeit [4, 5]. [4][5]

Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Nach der Definition der International Association for the Study of Pain (IASP) ist Schmerz eine unangenehme sensorische und emotionale Erfahrung, die mit einer tatsächlichen und drohenden Gewebeschädigung einhergeht oder dieser ähnelt [6, 7]. [6][7]

Schmerzformen

Schmerz lässt sich zum einen nach seiner Qualität, Intensität und Ursache unterscheiden [6, 8]:

  • Nozizeptiver Schmerz entsteht durch Reizung oder Schädigung von Gewebe (Gewebeschmerzen). Die dabei entstehenden Schmerzsignale werden über Nozizeptoren an das zentrale Nervensystem weitergeleitet. Ursachen sind Entzündungen wie rheumatoide Arthritis (entzündlicher Schmerz), Kontraktion der glatten Muskulatur von inneren Organen wie Gallenkolik und Reizdarmsyndrom (spastischer Schmerz) sowie Fehlhaltungen und -regulationen z. B. bei Migräne oder Rückenschmerzen bei Skoliose (reflektorischer Schmerz).
  • Viszeraler Schmerz, der von inneren Organen oder deren Umgebungsstrukturen (z. B. Perikard) ausströmt, wird oft als dumpf, kolikartig, bohrend oder nagend beschrieben. Der Schmerz ist schlecht lokalisierbar und strahlt häufig aus. Typisch ist eine zusätzliche (motorische) Unruhe.
  • Somatischer Schmerz entsteht in der Haut, Schleimhaut (Oberflächenschmerz) bzw. Knochen, Muskeln oder Gelenken (Tiefenschmerz). Er ist gut lokalisierbar sowie scharf, brennend und kontinuierlich. Eine typische begleitende Reaktion ist die Schonhaltung.
  • Neuropathischer Schmerz, Neuralgie oder Nervenschmerz ist die Folge einer Schädigung bzw. Erkrankung des Nervensystems, d. h. die Schädigung peripherer Nerven, des ZNS oder der Nervenwurzeln. Der nicht-nozizeptive Schmerz ist meist brennend und tritt beispielsweise nach einem Bandscheibenvorfall, bei diabetischer Neuropathie, Karpaltunnelsyndrom oder Trigeminusneuralgie auf.
  • Somatoformer Schmerz entsteht vorwiegend durch psychische und psychosoziale Belastungen.
  • Schmerz infolge funktioneller Störungen basiert auf einer gestörten Regulation eines körperlichen Prozesses. Beispiele hierfür sind Schmerzen bei Fehlhaltungen, Migräne infolge fehlregulierter Neurotransmitterwirkungen auf die Gehirngefässe oder Fehlfunktion des sympathischen Nervensystems (Ischämie durch Vasospasmus).

Dauer

Des Weiteren lässt sich Schmerz anhand seiner Dauer unterscheiden. Akuter Schmerz tritt plötzlich auf und dauert weniger als 3 Monate. Er übernimmt in der Regel als Warnsignal eine Schutzfunktion, indem er den Körper auf eine drohende oder bereits eingetretene Schädigung aufmerksam macht. Zudem kann er den Heilungsprozess unterstützen, da er beispielsweise durch das Auslösen einer Schonhaltung Aktivitäten einschränkt. Verursacht wird er durch Verletzungen, Erkrankungen oder schmerzhafte, medizinische Eingriffe. In der Regel klingt der akute Schmerz ab, sobald die zugrunde liegende Ursache behoben ist [9]. Chronischer Schmerz dagegen besteht in der Regel über einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten und verliert dabei häufig seine Signalwirkung. Er kann mit Folgeerscheinungen wie Schlafstörungen, depressiven Symptomen und sozialem Rückzug einhergehen. Intensität und Ausprägung sind individuell unterschiedlich. Grund hierfür ist, dass die Wahrnehmung von Schmerz von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird. Dazu zählen u. a. die psychische Verfassung, familiäre und kulturelle Prägungen, die persönliche Erziehung sowie die aktuellen Lebensumstände. Über 6 Monate anhaltende oder rezidivierende Schmerzen werden als chronisches Schmerzsyndrom bezeichnet. Im Verlauf kann der Schmerz zunehmend das Denken und Handeln dominieren, seine Warnfunktion verlieren und sich verselbstständigen. Das chronische Schmerzsyndrom stellt ein eigenständiges Krankheitsbild dar [6, 10]. [6][9][10]

Weitere Einteilungsfaktoren

Neben der Einteilung nach der Zeitdauer lässt sich Schmerz auch nach den in Tabelle 1 genannten Faktoren klassifizieren.

Tabelle 1: Schmerzeinteilung nach unterschiedlichen Kriterien [6] [6]

Kriterien Merkmale
Zeitdauer Akut, chronisch, Schmerzsyndrom
Qualität Sensorisch (z. B. stechend, ziehend, brennend, dumpf), affektiv (subjektiv wie quälend, heftig)
Vorkommen/Auslösung Ruhe, Belastung, Nüchtern, Druck, Loslassen
Lokalisation Z. B. Kopf, Rücken
Ätiologie Z. B. Tumor, postoperativ
Pathophysiologie Bei Arthritis entzündlich, beim komplexen regionalen Schmerzsyndrom vom Nervensystem ausgehend
Intensität Quantitativ
Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Schmerzen können in unterschiedlichen Körperregionen auftreten, wobei Rücken und Kopf besonders häufig betroffen sind. Die Schmerzempfindung variiert und kann sich stechend, pochend, ziehend oder drückend äussern. Oftmals treten Muskelverspannungen begleitend auf. Sie können sowohl Ursache als auch Folge des Schmerzes sein.

Akute Schmerzen spiegeln intensives körperliches und seelisches Leiden wider. Typisch ist zunächst ein scharfer, gut lokalisierbarer Erstschmerz, der Schutzreflexe auslöst (z. B. Zurückziehen der Hand) und so weitere Gewebeschädigung verhindert. Nach einigen Sekunden geht dieser in einen länger anhaltenden, dumpfen oder brennenden Zweitschmerz über, der zur Schonhaltung führt. Akute Schmerzreaktionen gehen häufig mit vegetativen Reaktionen einher wie:

  • Tachykardie, Bradykardie
  • Veränderte Atemfrequenz
  • Erhöhter Blutdruck
  • Pupillenerweiterung
  • Angespannter oder schlaffer Muskeltonus
  • Schwitzen
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Ohnmacht
  • Schlafstörungen
  • Erschöpfung

Typisch sind zudem verhaltensbezogene Kennzeichen wie [3, 6]:

  • Weinen, Stöhnen
  • Verzerrtes Gesicht, gequälter Blick
  • Eine auffällige Mimik wie das Zusammenkneifen der Augen bei plötzlichem Schmerz und angespannte Stirnmuskeln bei Kopfschmerzen
  • Befühlen der schmerzenden Stelle
  • Unruhe
  • Verändertes Essverhalten
  • Schonhaltung
  • Verlangsamte oder unvollständige Bewegungen
  • Teilnahmslosigkeit
  • Rückzug aus Aktivitäten

Im Gegensatz zu akuten Schmerzen gehen chronische Schmerzen oft nicht mit vegetativen Symptomen einher. Stattdessen leiden betroffene Personen unter psychischen Begleiterscheinungen wie Angst und Depressionen, die die Schmerzschwelle senken können. Die Folge ist, dass die Betroffenen Schmerzen stärker wahrnehmen und empfindlicher auf Reize reagieren. Daher lässt sich oft nicht eindeutig unterscheiden, ob die psychische Belastung Folge oder Ursache der chronischen Schmerzen ist. Typisch ist zudem eine Einengung der Erlebnisfähigkeit sowie der Interessen, Schlaflosigkeit und suizidale Gedanken. Darüber hinaus kann es zu Beeinträchtigungen in der Kommunikation sowie zu Einschränkungen von Aufmerksamkeit und Konzentration kommen. Auch das Kurz- und Langzeitgedächtnis, die psychomotorische Geschwindigkeit, das abstrakte Denkvermögen, die Entscheidungsfähigkeit und die Problemlösungskompetenz können vermindert sein [8, 11]. [8][11]

Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Schmerz ist ein komplexes Geschehen, das in mehreren Schritten abläuft. Er entsteht, wenn ein mechanischer (z. B. Schnittwunde), chemischer (z. B. Verätzung) oder thermischer Reiz (z. B. Verbrennung) einen bestimmten Schwellenwert überschreitet. Daraufhin schüttet das geschädigte Gewebe Prostaglandine aus. Dies sind Botenstoffe, die aus Arachidonsäure gebildet werden – ein Vorgang, bei dem das Enzym Cyclooxygenase (COX) eine zentrale Rolle spielt.

Die freigesetzten Prostaglandine binden an freie, perlschnurartig aufgetriebene Nervenendigungen, den Nozizeptoren. Diese befinden sich in grosser Dichte in der Haut sowie in nahezu allen anderen Geweben. Sie schütten das Neuropeptid Substanz P aus, das die Histamin-Freisetzung stimuliert und so entzündungsfördernd wirkt. Histamin, Leukotriene und andere Entzündungsmediatoren senken zudem die Reizschwelle der Nozizeptoren und erhöhen die Empfindlichkeit. Die Folge ist, dass selbst harmlose Reize, wie beispielsweise eine Berührung auf sonnenverbrannter Haut, als schmerzhaft wahrgenommen werden. Zudem leiten Nozizeptoren das entstehende Signal über die zugehörigen Nervenfasern zum Rückenmark weiter und von dort über aufsteigende nozizeptive Bahnen zum Gehirn. Dort wird das Signal verarbeitet - die bewusste Wahrnehmung erfolgt in der Grosshirnrinde. Gleichzeitig löst das Signal eine Abwehrreaktion aus und bewirkt die Ausschüttung körpereigener Schmerzhemmer. Noradrenalin beispielsweise versetzt den Körper in Alarmbereitschaft und Endorphine schwächen die Schmerzempfindung ab. Dadurch wird der Schmerz erst wahrgenommen, wenn die Gefahr vorüber ist [8, 10, 12, 13, 14]. [8][10][12][13][14]

Ursache akuter Schmerzen

Akute Schmerzen entstehen infolge äusserer Verletzungen oder innerer Entzündungen und stehen in direktem Zusammenhang mit einem Auslöser. Dazu gehören:

  • Knochenbrüche
  • Verletzungen
  • Schnittwunden, Operationswunden
  • Verbrennungen, Erfrierungen
  • Entzündungen
  • Infektionen
  • Verätzungen
  • Hexenschuss (Lumbago)
  • Geburt
  • Nieren- und Gallenkoliken: Starke, oft wellenförmige Schmerzen mit vegetativen Begleitsymptomen wie Brady-, Tachykardie, Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Ohnmacht
  • Akutes Koronarsyndrom: stärkste Schmerzen mit Todesangst

Ursache chronischer Schmerzen

Chronische Schmerzen entstehen in der Regel durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren, wobei neben körperlichen auch psychologische und soziale Einflüsse eine Rolle spielen. Die genauen Mechanismen sind bislang nicht vollständig verstanden. Beim primär chronischen Schmerzsyndrom (z. B. Migräne) beispielsweise treten Schmerzen immer wieder auf. Des Weiteren kann ein akuter Schmerz chronisch werden, wenn die Schmerzschwelle im Nervensystem durch wiederholte Schmerzreize so stark gesunken ist, dass selbst geringfügige Reize wie etwa eine leichte Berührung schmerzen. Bei unzureichender Behandlung besteht die Gefahr, dass sich ein Schmerzgedächtnis ausbildet [8]. [8]

Die häufigsten chronischen Schmerzen sind:

  • Kopf-, Rückenschmerzen
  • Schmerzen bei Verschleisserscheinungen des Bewegungsapparates wie Arthrose
  • Schmerzen aufgrund von Gefässerkrankungen wie peripherer arterieller Verschlusskrankheit
  • Neuropathische Schmerzen beispielsweise nach einem Schlaganfall oder bei diabetischer Polyneuropathie
  • Tumorschmerzen
Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Zu den Risikofaktoren für akute Schmerzen zählen u. a. äussere Verletzungen, beispielsweise infolge von Unachtsamkeit wie Schnittwunden oder Sportunfälle. Auch bestimmte Erkrankungen können akute Schmerzen auslösen, beispielsweise entzündliche Prozesse, wie sie bei unzureichender Mundhygiene im Zahn- und Zahnfleischbereich auftreten.

Das Risiko für die Entwicklung chronischer Schmerzen wird hingegen durch folgende Faktoren beeinflusst [3, 6, 16]:

  • Erbliche Veranlagung
  • Höheres Alter
  • Psychische Erkrankungen wie Ängste, Depression
  • Ungenügend behandelte Schmerzen
  • Ignorieren der Belastungsgrenzen
  • Bewegungsmangel aus Angst vor Schmerzen
  • Soziale Probleme
  • Krankheitsgewinn: Betroffene Personen erzielen - ob bewusst oder unbewusst - Vorteile durch das Kranksein wie Mitgefühl, soziale Unterstützung
  • Langzeitgebrauch von Schmerzmitteln, insbesondere Opioiden
  • Missbrauch von Alkohol, Drogen
  • Frühere Erfahrungen von Schmerz, Gewalt und Stress

Eine tragfähige Arzt-Patient-Beziehung, die Unterstützung durch den Partner bzw. die Partnerin, positive Erfahrungen im Umgang mit früheren Belastungssituationen sowie eine offene, lösungsorientierte Haltung gegenüber der Erkrankung wirken dagegen einer Chronifizierung entgegen [6]. [6]

Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Akute Schmerzen wie Kopf-, Rücken- oder Bauchschmerzen sind häufig nozizeptiver Natur. Normalerweise kommen hierbei leichtere Schmerzmittel wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) zum Einsatz, die direkt am Ort der Schmerzentstehung eingreifen. Bei chronischen Schmerzen dagegen ist die Situation komplexer. Oftmals treten Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Schlafstörungen auf, weswegen eine Kombination von unterschiedlichen Behandlungsansätzen sinnvoll ist. Beispiele hierfür sind Arzneimittel, die sowohl stimmungsaufhellend als auch schmerzlindernd wirken. Im Gegensatz zu den NSAR setzen Opioide oder Antidepressiva am zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) an und beeinflussen die Weiterleitung und Wahrnehmung von Schmerzen. Zudem können weitere Verfahren wie Biofeedback oder Krankengymnastik notwendig werden [17]. Sowohl akute als auch chronische Schmerzen erfordern eine zielgerichtete und konsequente Behandlung. Diese trägt nicht nur zur Stabilisierung des psychischen Wohlbefindens bei, sondern senkt auch das Risiko von Komplikationen [18]. [17][18]

Prinzipien

Die medikamentöse Schmerztherapie orientiert sich an den drei zentralen Angriffspunkten "Ursache, Charakter und Intensität des Schmerzes" [18, 19]:

  • Ort der Schmerzentstehung: Ziel ist die Beseitigung oder Linderung der Schmerzursache. Beispiele sind die chirurgische Entfernung eines Teils des Bandscheibenkerns (Nukleotomie) bei Bandscheibenvorfall, physikalische Massnahmen wie Kälteanwendungen sowie die Anwendung von COX-Hemmern zur Linderung entzündlicher Prozesse. So hemmen Arzneistoffe wie NSAR die COX-Aktivität und verhindern so die Bildung von Prostaglandinen.
  • Sensibilität/Erregbarkeit der Schmerzrezeptoren: Hierzu zählen COX-Hemmer, die die Sensibilität der Schmerzrezeptoren verringern, sowie Lokalanästhetika, die die Erregbarkeit blockieren.
  • Weiterleitung der Schmerzimpulse: Diese kann peripher (z. B. Leitungsanästhesie), spinal (z. B. Spinalanästhesie) sowie zentral durch Opioide, die im Rückenmark und Thalamus wirken, blockiert werden.
  • Zentrale Schmerzverarbeitung: Die Wahrnehmung und emotionale Bewertung lassen sich u. a. mit Antidepressiva oder Sedativa (z. B. Benzodiazepine) beeinflussen.

Die medikamentöse Schmerztherapie sollte mit nichtmedikamentösen Massnahmen ergänzt werden. Die Basismedikation sollte aus retardierten Analgetika bestehen, die nach einem festen Zeitplan eingenommen werden, sowie einer ergänzenden Bedarfsmedikation mit unretardierten Präparaten zur Behandlung akuter Schmerzspitzen. Weiter sind folgende Prinzipien der Schmerztherapie zu berücksichtigen [18, 19]:

  • D – Durch den Mund ("By the mouth"): Bevorzugung der oralen Applikation
  • N – Nach der Uhr ("By the clock"): Regelmässige Einnahme nach festem Zeitschema unabhängig von der aktuellen Schmerzintensität
  • A – Auf der Leiter ("By the ladder"): Orientierung am WHO-Stufenschema (siehe Abbildung 1)

WHO-Stufenschema

Das ursprünglich 1986 zur Behandlung von Tumorschmerzen entwickelte WHO-3-Stufenschema findet heute Anwendung bei nahezu allen Formen von (chronischen) Schmerzen. Es basiert auf einem stufenweisen Vorgehen, das – abhängig von der Schmerzintensität – eine Anpassung der medikamentösen Therapie ermöglicht. Jede Stufe sollte mit nichtmedikamentösen Massnahmen kombiniert werden.

Die NRS dient der Erfassung der Schmerzstärke aus Sicht der Betroffenen. Dabei werden Patienten und Patientinnen gebeten, die Intensität ihres Schmerzes auf einer Skala von 0 bis 10 anzugeben – wobei 0 "kein Schmerz" und 10 "der stärkste vorstellbare Schmerz" bedeutet [20]. [20]

In Stufe 1 des WHO-Stufenschemas (NRS: 1-4) kommen Nicht-Opioid-Analgetika wie Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder Metamizol zum Einsatz. Sie eignen sich zur Behandlung leichter bis mässig starker Schmerzen wie Kopfschmerzen, Gelenkbeschwerden oder kolikartigen Schmerzen. Darüber hinaus finden sie Anwendung bei nicht-rheumatischen Gelenkentzündungen, akuten Gichtanfällen sowie als unterstützende Massnahme bei schmerzhaften Schüben rheumatoider Arthritis.

Reichen die Wirkstoffe der Stufe 1 zur Schmerzlinderung nicht mehr aus, wird in Stufe 2 (NRS: 5-7) ein schwach wirksames Opioid ergänzt. Zu diesen Substanzen zählen u. a. Tramadol, Tilidin und Codein. Sie kommen bei mässigen bis starken Schmerzen verschiedenster Ursachen zum Einsatz, wie chronische Rückenschmerzen, neuropathische Schmerzen wie Phantomschmerz sowie auch Schmerzen im Zusammenhang mit einer Operation. Bei anhaltend starken Schmerzen folgt in Stufe 3 (NRS: 8-10) der Einsatz stark wirksamer Opioide wie Fentanyl, Buprenorphin oder Oxycodon. Diese helfen beispielsweise nach oder während Operationen, bei Spondylodese, bei Notfällen wie einem Lungenödem oder auch bei Tumordurchbruchschmerzen. Mit Ausnahme von Buprenorphin unterliegen Opioide der WHO-Stufe 3 keiner Höchstdosis. Die Dosierung erfolgt individuell und wird entsprechend dem klinischen Bedarf schrittweise titriert.

In einigen aktuellen Publikationen wird das Stufenschema um eine 4. Stufe erweitert (Abbildung 1). In besonders schweren Fällen, in denen unerträgliche Schmerzen nicht mehr gelindert werden können und die Lebenserwartung stark eingeschränkt ist (z. B. Tumorschmerzen) kann in Stufe 4 der Schmerztherapie auf destruierende Verfahren zurückgegriffen werden. Zu dieser Therapiestufe zählen auch rückenmarksnahe Konzepte wie die peridurale (in den Periduralraum), intrathekale (innerhalb des Rückenmarks) oder intraventrikuläre (in einen Ventrikel) Applikation von Opioiden sowie computergesteuerte, transportable oder implantierbare Pumpensysteme. Seltener angewendet werden periphere Lokalanästhesien, Ganglienblockaden oder programmierbare Verfahren zur Rückenmarkstimulation, die mit nieder- oder hochfrequenten Impulsen arbeiten [21]. [21]

Abbildung 1: WHO-Stufenschema (in Anlehnung an [22]). 
A: Klassisches WHO-3-Stufenschema; B: Modifiziertes WHO-Stufenschema (mit Stufe 4 ergänzt und bidirektional, sprich Erzielen die invasiven Therapien einen Erfolg, sollten die systemischen Analgetika wieder reduziert werden); NRS: Numerische Rating-Skala
Abbildung 1: WHO-Stufenschema (in Anlehnung an [22]). A: Klassisches WHO-3-Stufenschema; B: Modifiziertes WHO-Stufenschema (mit Stufe 4 ergänzt und bidirektional, sprich Erzielen die invasiven Therapien einen Erfolg, sollten die systemischen Analgetika wieder reduziert werden); NRS: Numerische Rating-Skala [22]

Nicht empfohlen werden Opioide bei primären Kopfschmerzen, Schmerzen aufgrund einer primär psychiatrischen bzw. affektiven Erkrankung, chronischer Pankreatitis, chronisch-entzündlicher Darmerkrankung sowie funktionellen Störungen wie Reizdarm.
Belegt ist dagegen die Wirksamkeit bei Arthroseschmerzen (chronischen Rückenschmerzen), diabetischer Polyneuropathie und anderen neuropathischen Schmerzen. Eine Therapie mit Opioiden kann u. a. bei osteoporosebedingten Schmerzen, chronischen postoperativen Beschwerden, anhaltenden Ischämieschmerzen der Extremitäten, chronischen Weichteilschmerzen sowie beim komplexen regionalen Schmerzsyndrom in Erwägung gezogen werden [23]. [23]

Aufgrund unzureichender Evidenz kann nicht beurteilt werden, ob bei der Behandlung chronischer nicht-tumorbedingter Schmerzen Opioide oder Nicht-Opioide vorzuziehen sind. Eine generelle Empfehlung für eine bestimmte Wirkstoffklasse der WHO-Stufentherapie lässt sich nicht aussprechen. In allen Behandlungsstufen sollen unterstützend Koanalgetika oder adjuvante Therapien eingesetzt werden. Ein häufiger Behandlungsfehler besteht in der Verordnung eines Opioids als Monotherapie. Zu beachten ist, dass schwach und stark wirksame Opioide nicht miteinander kombiniert werden dürfen [18, 19, 23, 24, 25, 26]. [18][19][23][24][25][26]

Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Nicht-Opioid-Analgetika bilden eine heterogene Wirkstoffgruppe mit zentraler Bedeutung in der Schmerztherapie. Zusätzlich werden sie zur Fiebersenkung, bei rheumatisch-orthopädischen Erkrankungen und zur Hemmung der Thrombozytenaggregation eingesetzt. Ihre Wirkung beruht auf der COX-Hemmung. Nebenwirkungen variieren je nach Subgruppe.

Acetylsalicylsäure (ASS), Diclofenac, Ibuprofen, Ketoprofen, Naproxen, Mefenaminsäure und Metamizol sind in der Liste B+ aufgeführt und dürfen zur Behandlung akuter Schmerzen abgegeben werden. Die maximale Therapiedauer mit den Wirkstoffen beträgt eine Woche, im Falle von Metamizol darf nur die kleinste Packung abgegeben werden. Ausgenommen sind chronische oder neuropathische Schmerzen sowie alle Schmerzen, bei denen vor der medikamentösen Behandlung eine ärztliche Abklärung erforderlich ist [27]. [27]

Topisch applizierte NSAR wie Diclofenac-Gel gelten als wirksam bei muskuloskelettalen Schmerzen nach Verletzungen (z. B. Verstauchung), Ellenbogenschmerzen sowie bei leichten bis mässigen Gelenkschmerzen bei Arthrose. Besonders bei Kniearthrose wird die alleinige topische Anwendung empfohlen, da sie eine vergleichbare Schmerzlinderung wie orale NSAR erzielt, jedoch mit geringeren gastrointestinalen, renalen und kardiovaskulären Nebenwirkungen einhergeht. An der Applikationsstelle können sie allerdings dermatologische Nebenwirkungen wie Rötungen, trockene Haut und Juckreiz verursachen. Den besten analgetischen Effekt zeigte laut einer Metaanalyse aus dem Jahr 2018 das Diclofenac-Pflaster, während Piroxicam die grösste Verbesserung der Gelenkfunktion erreichte [28, 29, 30, 31]. [28][29][30][31]

Der grossflächige Einsatz von Schmerzsalben und -gelen, insbesondere mit Wirkstoffen wie Diclofenac, steht zunehmend in der Kritik. Rückstände gelangen über das Abwasser in die Umwelt und können dort Gewässerorganismen schädigen, da Kläranlagen diese Substanzen nur unzureichend herausfiltern. Trotz begrenzter Wirksamkeit bei vielen Schmerzformen werden diese Produkte massiv beworben und sind entsprechend weit verbreitet. Damit möglichst wenig Schmerzgel in die Umwelt gelangt, sollten Anwender folgende Hinweise beachten [32, 33]:

  • Das Gel ausschliesslich gemäss Packungsbeilage verwenden, d. h. nur bei Bedarf und nicht vorbeugend, um beispielsweise Muskelkater zu vermeiden.
  • Nur die empfohlene Menge auftragen.
  • Anschliessend die Hände mit einem Papiertuch abwischen: Zuerst die Handinnenflächen, dann die Handaussenflächen, dann Daumen und zuletzt zwischen den übrigen vier Fingern. Nach jedem Wischschritt ist das Papiertuch einmal in der Mitte zu falten.
  • Danach das Papiertuch im Restmüll entsorgen; erst danach sollten die Hände mit Wasser und Seife gewaschen werden.
  • Die behandelte Hautpartie erst nach ausreichender Einwirkzeit reinigen oder duschen.
  • Übrig gebliebene Produktreste sowie leere Tuben im Restmüll entsorgen.

Die "Übersicht von Nicht-Opioid-Analgetika" finden Sie in der Übersicht unter "Zusätzliche Informationen" als PDF-Dokument zum Download.

Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Opioide sind eine heterogene Wirkstoffgruppe, die alle an Opioidrezeptoren binden. Sie unterscheiden sich vor allem in ihrer Rezeptoraffinität und der daraus resultierenden Wirkung. Man unterscheidet zwischen körpereigenen (endogenen) Opioidpeptiden und synthetisch hergestellten Opioiden, die therapeutisch oder missbräuchlich verwendet werden können. Ihre Hauptwirkung ist die Schmerzhemmung, typische Nebenwirkungen sind Sedation, Hemmung des Hustenreflexes, Übelkeit, Erbrechen, Atemdepression, Obstipation, Harnverhalt sowie das Risiko für Toleranz und Abhängigkeit.

Zeichen einer Opiatvergiftung sind [34]:

  • Bewusstseinsstörung, Koma
  • Tiefe, langsame Atmung (Atemdepression)
  • Zyanose wegen zentraler Atemlähmung und Ansammlung von Bronchialsekret aufgrund des gedämpften Hustenreflexes
  • Übelkeit, Erbrechen, keine Darmtätigkeit
  • Hypothermie
  • Pupillenverengung, im fortgeschrittenen Stadium dann Pupillenerweiterung

Opioide wie Codein, Oxycodon und Tramadol werden über das Cytochrom-P450-Isoenzym CYP2D6 metabolisiert. Dieses Enzym ist polymorph, sodass sich vier verschiedene Metabolisierungstypen unterscheiden lassen: langsame, intermediäre, normale und ultraschnelle Metabolisierer. Diese Phänotypen können erklären, warum Patienten und Patientinnen unterschiedlich auf Substanzen wie Codein oder Oxycodon ansprechen [35]. [35]

Die schmerzhemmende Wirkung der verschiedenen Opioide lässt sich mithilfe der analgetischen Potenz unterscheiden. Sie gibt an, wie stark ein Wirkstoff im Vergleich zu einer Referenzsubstanz - meist Morphin mit dem Wert 1 - ist. Die Angaben zu Äquivalenzdosierungen variieren allerdings in der Fachliteratur. Eine höhere Potenz bedeutet, dass eine geringere Dosis für denselben schmerzlindernden Effekt ausreicht. Kommt es im Therapieverlauf zu unzureichender Schmerzlinderung oder treten unerwünschte Nebenwirkungen auf, kann eine sogenannte Opioidrotation sinnvoll sein. Dabei wird unter Berücksichtigung der analgetischen Potenz auf ein anderes Opioid mit ähnlicher Wirkweise umgestellt. Vor einer Rotation muss die aktuelle Tagesdosis in Morphinäquivalente umgerechnet werden, wobei auch die Opioid-Bedarfsmedikation berücksichtigt wird. Die berechnete Äquivalenzdosis dient als Grundlage für das neue Opioid. Allerdings sollte sie nur als Richtwert gelten, da Wirkung und Verträglichkeit individuell stark variieren [36]. [36]

Die "Übersicht von Opioiden" finden Sie in der Übersicht unter "Zusätzliche Informationen" als PDF-Dokument zum Download.

Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Koanalgetika

In der Behandlung chronischer Schmerzen nehmen Koanalgetika eine wichtige unterstützende Funktion ein. Obwohl sie keine typische analgetische Wirkung besitzen, können sie gezielt zur Linderung bestimmter Schmerzen beitragen. Ihr Einsatz ermöglicht es häufig, die Analgetika-Dosis zu senken und damit das Risiko unerwünschter Wirkungen zu reduzieren [37]. Koanalgetika spielen auch bei neuropathischen Schmerzen eine wichtige Rolle. Die Behandlung neuropathischer Schmerzen folgt anderen Prinzipien als die Therapie anderer chronischer Schmerzen. Im Vordergrund steht zunächst die möglichst gezielte Behandlung der Ursache, beispielsweise eine optimierte Blutzuckereinstellung bei diabetischer Polyneuropathie oder ein chirurgischer Eingriff bei einem Karpaltunnelsyndrom. Da eine komplette Schmerzfreiheit meist nicht realistisch ist, rücken erreichbare Ziele wie eine Schmerzreduktion um mindestens 30 %, eine Verbesserung von Schlaf und Lebensqualität sowie die Aufrechterhaltung sozialer Kontakte und beruflicher Leistungsfähigkeit in den Mittelpunkt der Therapieplanung. Zu den medikamentösen Therapien der 1. Wahl zählen Anfallssuppressiva wie Gabapentin und Pregabalin, trizyklische Antidepressiva etwa Amitriptylin sowie der Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer Duloxetin. Dabei ist eine individuell angepasste Dosierung unter sorgfältiger Abwägung möglicher Nebenwirkungen entscheidend. Als 2. Wahl stehen topische Präparate wie Lidocain- oder Capsaicin-Pflaster zur Verfügung, während Opioide oder Botulinumtoxin nur als 3. Wahl eingesetzt werden sollten. Bei speziellen Indikationen lassen sich darüber hinaus auch Substanzen wie Carbamazepin, Lamotrigin oder in Ausnahmefällen Cannabinoide erwägen. Zudem können psychotherapeutische Behandlungsansätze wie eine Schmerzpsychotherapie die Beschwerden lindern [38]. [37][38]

Die "Übersicht von Koanalgetika" finden Sie in der Übersicht unter "Zusätzliche Informationen" als PDF-Dokument zum Download.

Adjuvanzien

Mit Adjuvanzien lassen sich therapiebedingte Nebenwirkungen lindern und die Lebensqualität verbessern. Typische Vertreter sind in Tabelle 2 aufgeführt.

Tabelle 2: Typische Adjuvanzien von Schmerztherapien [18, 38, 40, 41] (Legende: GI - gastrointestinal; PPI - Protonenpumpeninhibitoren; UAW - unerwünschte Arzneimittelwirkungen) [18] [38] [40] [41]

Gruppe Wirkstoff Einsatzgebiet
PPI z. B. Omeprazol, Pantoprazol Begleittherapie bei COX-Hemmern zur Reduktion von GI-UAW (z. B. Schleimhautläsionen, Ulzera, Blutungen)
Laxanzien z. B. Macrogol, Bisacodyl Einsatz bei opioidinduzierter Obstipation
Antiemetika Dopamin-Rezeptor-Antagonisten, Antihistaminika oder, 5HT3-Antagonisten Behandlung von Übelkeit und Erbrechen im Zusammenhang mit Opioidtherapie

Domperidon, Macrogol und die Protonenpumpeninhibitoren (Es-)Omeprazol, (Dex-)Lansoprazol, Pantoprazol sowie Rabeprazol sind in der Liste B+ aufgeführt und dürfen zur Behandlung von Refluxsymptomen bzw. Obstipation abgegeben werden [27]. [27]

Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Auch pflanzliche Inhaltsstoffe können eine schmerzlindernde Wirkung entfalten. Extrakte aus Arnikablüten beispielsweise besitzen analgetische, antirheumatische und antiarthritische Eigenschaften. Ihre Wirkung wird vor allem den Sesquiterpenlactonen Helenalin, dessen Estern und 2,3-Dihydrohelenalin zugeschrieben. Als möglicher Wirkmechanismus gilt die Hemmung u. a. der COX-2. Anwendung finden topische Arnikaextrakte bei Muskel- und Gelenkbeschwerden sowie bei Verletzungen wie Prellungen, Quetschungen, Verstauchungen und Hämatomen. Einige klinische Studien deuten auf eine gute Wirksamkeit hin. Die Verträglichkeit gilt im Allgemeinen als gut, mit Ausnahme eines möglichen Allergierisikos.

Pfefferminzöl wirkt äusserlich aufgetragen gegen Spannungskopfschmerzen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin ist eine 10%ige ethanolische Lösung bei episodischen Spannungskopfschmerzen ebenso wirksam wie 1000  mg Paracetamol oder ASS. Die Wirkung beruht nicht nur auf dem Kühleffekt, sondern auch auf einer Aktivierung der Transient Receptor Potential (TRP)-Kanäle. Dies sind Ionenkanäle, die auf Reize wie Kälte und Schmerz reagieren. Bei Aktivierung sprechen sie Schmerzrezeptoren an und fördern die Ausschüttung schmerzstillender Endorphine. Angewendet wird das Öl durch Einreiben auf Stirn, Schläfen und Nacken - eine Anwendung an oder in den Augen ist jedoch unbedingt zu vermeiden [8, 10, 42]. [8][10][42]

Weitere pflanzliche Arzneistoffe bei Schmerzen sind [43, 44, 45, 46, 47]:

  • Capsaicin wird in Form von Pflastern oder Salben medizinisch zur Behandlung von Nervenschmerzen und muskulären Beschwerden eingesetzt. Dabei nutzt man seine lokal durchblutungsfördernde und wärmende Wirkung. Die bislang verfügbaren Daten zur Wirksamkeit erlauben derzeit keine abschliessende Bewertung. Um verlässliche Aussagen treffen zu können, sind weitere Studien vor allem zur Sicherheit bei längerfristiger Anwendung erforderlich.
  • Lindenblüten werden laut der Monographie des Herbal Medicinal Product Committee (HMPC) der europäischen Arzneimittelagentur als traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur begleitenden Behandlung von Erkältungsbeschwerden wie Halsschmerzen eingestuft. Ihre Anwendung beruht auf langjähriger Erfahrung.
  • Trockenextrakte aus den Früchten des Mönchspfeffers kommen traditionell bei prämenstruellem Syndrom und Zyklusunregelmässigkeiten zum Einsatz. In vitro konnte zudem eine krampflösende Wirkung nachgewiesen werden. Die HMPC-Monographie listet drei Trockenextrakte und eine Tinktur. Einer der Trockenextrakte ist als "well-established use" anerkannt, die übrigen Zubereitungen gelten als “traditional use”.
Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Bei akuten Schmerzen, insbesondere im Zusammenhang mit chirurgischen Eingriffen, können regionalanästhesiologische Verfahren zum Einsatz kommen. Dazu zählen die Spinalanästhesie, bei der ein Lokalanästhetikum in den mit Flüssigkeit gefüllten Raum um das Rückenmark (Subarachnoidalraum) injiziert wird, und die Epiduralanästhesie oder Periduralanästhesie (PDA), bei der ein Lokalanästhetikum in den Periduralraum der Wirbelsäule eingebracht wird. Indikationen sind u. a. Kaiserschnitte, Hüftgelenksoperationen sowie Eingriffe im unteren Bauchraum [48, 49]. Des Weiteren gibt es destruierende Verfahren, die die letzte Stufe der Schmerztherapie darstellen. Sie kommen bei schwersten, nicht beeinflussbaren Schmerzen und kurzer Lebenserwartung zum Einsatz. Ziel ist die Zerstörung schmerzleitender Nervenstrukturen. [48][49]

Man unterscheidet neurolytische und operative Verfahren [50]:

  • Die Neurolyse erfolgt chemisch (z. B. mit Ethanol, Phenol) oder thermisch mit extremer Kälte (Kryoanalgesie) oder Hitze (Hochfrequenzläsionierung). Dabei wird ein Nerv oder Plexus (Nervengeflecht) selektiv zerstört. Sie kommt u. a. bei Trigeminusneuralgie oder Tumorschmerz zur Anwendung.
  • Operative Verfahren wie Rhizotomie und Chordotomie: Bei der Rhizotomie wird die Hinterwurzel im Hinterhorn des Rückenmarks durchtrennt, was Schmerz-, Berührungs- und Temperaturempfinden ausschaltet. Sie stellt die Ultima Ratio u. a. bei malignen Schmerzen der Thorax-/Bauchwand oder spastischen Lähmung bei Kindern dar. Die perkutane Rhizotomie erfolgt bei Temperaturen zwischen 55 bis 70 °C. Sie findet Anwendung bei Tumor- und Gesichtsschmerzen im Rahmen von Neuralgien. Bei der Chordotomie werden die schmerzleitenden Bahnen im Tractus spinothalamicus im Rückenmark einseitig unterbrochen. Aufgrund des hohen Komplikationsrisikos wird das Verfahren so gut wie nicht mehr durchgeführt.
Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Unterstützend zur medikamentösen Schmerztherapie können verschiedene nichtmedikamentöse Verfahren zum Einsatz kommen. Ziel ist es, die Schmerzen besser nachzuvollziehen, die Wahrnehmung zu beeinflussen und innere Belastungen besser zu verarbeiten. Der Therapieerfolg variiert jedoch von Person zu Person [19, 51]. [19][51]

Psychologische Verfahren

Psychologische Verfahren beeinflussen das Schmerzempfinden sowie den Umgang mit Schmerzen, der durch Stress und andere emotionale Faktoren ausgelöst oder verstärkt wird. Ziel ist es u. a., die Aufmerksamkeit vom Schmerz auf positive Inhalte zu lenken, die Selbstwahrnehmung zu stärken sowie Vermeidungs- und Schmerzverhalten abzubauen. Zum Einsatz kommen beispielsweise Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training und Biofeedback, die Stress sowie psychische Belastungen reduzieren. Ein weiterer Ansatz ist die kognitive Verhaltenstherapie, mit deren Hilfe sich Denkmuster und damit auch das emotionale Erleben verändern lassen. Ebenfalls zur Anwendung kommen Patientenschulungen, die bei der Bewältigung von Schmerzen helfen, und Hypnose. Letztgenanntes beeinflusst das subjektive Schmerzempfinden, allerdings ist die Wirksamkeit bislang umstritten [18, 19]. [18][19]

Physikalische Therapie

Die physikalische Schmerztherapie nutzt thermische, elektrische oder mechanische Reize, um Schmerzzustände zu lindern und die Funktionalität zu verbessern. Wärmeanwendungen wie Kirschkernkissen, Fangopackungen oder Capsaicin-haltige Pflaster kommen bei muskulären Verspannungen zum Einsatz. Sie fördern die Durchblutung, verbessern die Gewebedehnbarkeit und entspannen die Muskulatur. Bei entzündlichen Prozessen ist Wärme allerdings nicht empfohlen. Bei der Kryotherapie wird lokal beispielsweise durch Eis für fünf bis 20 Minuten oder in Kältekammern (z. B. rheumatische Erkrankungen) Kälte zugeführt. Die Anwendung führt nach einigen Minuten zur Schmerzlinderung. Sinnvoll ist diese Methode u. a. nach Operationen oder Verletzungen, vor allem im Bereich der Gelenke. Ein weiteres Verfahren ist die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS), bei der über Hautelektroden Stromimpulse verabreicht werden. Diese sollen die Schmerzleitung hemmen und die Schmerzschwelle erhöhen. Zum Einsatz kommt sie z. B. bei chronischen Kopfschmerzen und Neuralgien. Die Wirksamkeit ist bislang nicht eindeutig belegt [18, 19]. [18][19]

Physiotherapie und Bewegung

Ziel der Physiotherapie ist es, physiologisch sinnvolle Bewegungsabläufe zu fördern, schmerzverstärkende Fehlhaltungen zu korrigieren und gezielt funktionell wichtige Muskelgruppen zu kräftigen, beispielsweise im Rahmen eines Rückentrainings. Auf diese Weise lässt sich die Mobilität steigern und die Schmerzsymptomatik nachhaltig verringern [18]. Darüber hinaus ist eine dem Alter und Gesundheitszustand angepasste sportliche Betätigung in Kombination mit Physiotherapie von zentraler Bedeutung. Aktuelle Übersichtsarbeiten belegen, dass verschiedene Trainingsformen wie Pilates, Stabilisierungsübungen, motorisches Kontrolltraining und Kraft- und Ausdauertraining wirksame Behandlungsoptionen bei chronischen Rückenschmerzen darstellen, wobei Bewegungstherapien tendenziell bessere Ergebnisse erzielen als rein passive physiotherapeutische Massnahmen. Neuere Studien unterstreichen zudem die zentrale Bedeutung der tiefen autochthonen Rückenmuskulatur, insbesondere des Musculus multifidus, für die Stabilisierung der Wirbelsäule und zeigen, dass ein gezieltes Widerstandstraining dieser Muskulatur wesentlich zu einer nachhaltigen Schmerzlinderung beitragen kann [52]. [18][52]

Schmerztagebuch

Für Menschen mit chronischen Schmerzen ist es oft schwierig, ihre Beschwerden im ärztlichen Gespräch präzise zu beschreiben. Das Schmerztagebuch hilft dabei, subjektive Schmerzerfahrungen systematisch zu erfassen und zu dokumentieren. So enthält es beispielsweise Tagesprotokolle, Schmerzskalen und Körperdiagramme. Die Einträge geben Auskunft über Schmerzintensität, -verlauf und -charakter, mögliche Auslöser sowie lindernde Massnahmen. So können Muster wie Schmerzschübe oder Zusammenhänge mit dem Alltag leichter erkannt werden. Idealerweise beginnt die Dokumentation bereits 4 Wochen vor Therapiebeginn und wird zu Behandlungsterminen mitgebracht. Neben der besseren Kommunikation mit Ärzten und Therapeuten resp. Ärztinnen und Therapeutinnen unterstützt das Schmerztagebuch auch die Selbstwirksamkeit. Die Beobachtungen helfen dabei, schmerzverstärkende Muster zu erkennen und durch schmerzreduzierendes Verhalten zu ersetzen. Standardisierte Schmerztagebücher sind kostenlos bei verschiedenen Anbietern sowie online erhältlich [53, 54]. [53][54]

Weitere

Bei der Akupunktur werden bestimmte Punkte durch Nadeln, Wärme (Moxibustion) oder Druck (Akupressur) stimuliert, um gestörte Energieflüsse auszugleichen. Nachgewiesen sind u. a. die Freisetzung von Endorphinen, die Hemmung der Schmerzleitung sowie eine Aktivierung von schmerzhemmenden Nervenendigungen. Sowohl Akupunktur als auch Scheinakupunktur zeigen eine nachgewiesene Wirkung bei Kniegelenksarthrose und Schmerzen der Lendenwirbelsäule. Die Rückenmarkstimulation (Spinal Cord Stimulation) erzeugt durch elektrische Impulse Parästhesien, die die Schmerzen überlagern. Sie kommt vor allem bei neuropathischen (z. B. Zosterneuralgie) und ischämischen Schmerzen sowie beim komplexen regionalen Schmerzsyndrom zum Einsatz.

Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Die Schmerztherapie im Alter erfordert besondere Beachtung, da altersbedingte Veränderungen das Nebenwirkungsrisiko erhöhen (Tabelle 3). Geriatrische Patienten und Patientinnen haben eine veränderte Pharmakokinetik und -dynamik mit verminderter Nieren- und Leberfunktion, verlangsamter Magenentleerung sowie reduzierter Stoffwechselprozesse. Die Veränderungen der Leber führen zu einer verminderten Metabolisierung, wodurch der Abbau und die Ausscheidung einiger Medikamente verlangsamt werden. Zudem nimmt der Fettanteil im Alter zu, während der Wasseranteil abnimmt. Dadurch werden lipophile Wirkstoffe langsamer eliminiert, während hydrophile Substanzen durch das geringere Verteilungsvolumen höhere Plasmakonzentrationen erreichen können. Gleichzeitig treten häufig eine reduzierte Muskelmasse und ein relativer Proteinmangel auf. Dies führt zu einem erhöhten Anteil freier, also nicht an Plasmaproteine gebundener Arzneistoffe und steigert damit das Risiko unerwünschter Wirkungen. In vielen Fällen ist daher eine Dosisanpassung sinnvoll. Besonders relevant ist dieser Effekt bei Wirkstoffen mit hoher Proteinbindung. Ein Beispiel ist Buprenorphin, das zu etwa 96 % an Plasmaeiweiss gebunden ist. Schon eine Abnahme der Eiweissbindung auf 92 % kann einer Verdoppelung der freien Wirkstoffkonzentration entsprechen und somit klinisch bedeutsame Folgen haben. Substanzen mit nur schwacher Proteinbindung reagieren auf solche Veränderungen deutlich weniger empfindlich. Ausserdem ist im Allgemeinen bei vielen Arzneistoffen mit verlängerten Halbwertszeiten zu rechnen, sodass es bei unzureichender Dosisanpassung zu einer Wirkstoffkumulation kommen kann. Erschwert wird die Schmerztherapie durch Multimorbidität. Die daraus resultierende Polymedikation erhöht das Risiko für Interaktionen und Nebenwirkungen. Zusätzlich wirken sich körperliche Schwäche, kognitive Einschränkungen, Demenz und depressive Symptome negativ auf die Therapie aus [5]. Grundsätzlich sind alle Analgetika aus dem WHO-Stufenschema auch im höheren Lebensalter einsetzbar, jedoch erfordert ihre Anwendung eine angepasste Dosierung und engmaschige Kontrolle. Gerade frei erhältliche Stufe-1-Wirkstoffe wie Paracetamol, Diclofenac oder Ibuprofen sollten nicht über längere Zeit ohne ärztliche Begleitung eingenommen werden, da sie bei Dauergebrauch Nebenwirkungen hervorrufen können.

Tabelle 3: Informationen zu Arzneistoffen für das Schmerzmanagement im Alter [55] (Legende: d - Tag(e); GI - gastrointestinal; i.v. - intravenös; UAW - unerwünschte Arzneimittelwirkungen, *Einnahme so kurz und niedrig dosiert wie möglich, **Bei Opioiden (Stufe 3) ist eine vorsichtige Eindosierung essenziell, um UAW wie Sedierung, Schwindel oder Obstipation zu vermeiden.) [55]

Arzneistoffe Besonderheiten
NSAR* Mehr UAW aufgrund erhöhter freier Wirkstoffkonzentration (Eiweissbindung); Kumulation, schlechtere Nierenfunktion aufgrund verminderter Durchblutung (v. a. bei Exsikkose, Herzinsuffizienz); vermehrt kardio-/zerebrovaskuläre Risiken (v. a. nach Herzinfarkt); Blutdruckanstieg; ZNS-Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Delir, Depression; vermehrt GI-Ulzera durch Anreicherung im Magen-Darm-Trakt (v. a. bei H. pylori-positiver Gastritis)
Paracetamol 1. Wahl im Alter; bei Lebervorschädigung: Erhöhung der Leberwerte, Leberversagen auch bei empfohlener Dosis; max. 3 g/d; begrenzte Wirkung bei erhöhtem UAW-Risiko
Metamizol Bei Niereninsuffizienz einsetzbar; Leukopenie, selten Agranulozytose; Hypotension bei schneller i.v.-Gabe; kurze Wirkzeit
Tramadol Prodrug: Aktivierung über CYP2D6; renale Ausscheidung, kumuliert bei Niereninsuffizienz; 10–20 % Non-Responder
Morphin** Eiweissbindung: 15–30 %
Oxycodon** Eiweissbindung: 45 %; Frauen haben eine bis zu 25 % höhere Plasmakonzentration als Männer aufgrund der Körperzusammensetzung
Fentanyl** Eiweissbindung: 80–85 %
Buprenorphin** Eiweissbindung: 96 %
Hydromorphon** Eiweissbindung: < 10 %: interessant für geriatrischen Patienten/Patientinnen
Tapentadol** Eiweissbindung: 20 %

Die Priscus-Liste dient in der Schmerztherapie älterer Patienten und Patientinnen als hilfreiches Instrument zur Einschätzung der Arzneimittelsicherheit. Sie benennt Wirkstoffe, die aufgrund ihres Nebenwirkungsprofils als potenziell ungeeignet im Alter gelten und informiert über Therapiealternativen sowie Handlungsempfehlungen, falls ein potenziell inadäquater Wirkstoff nicht vermieden werden kann [17, 56]. [17][56]

Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Schmerzen können zu verschiedenen, körperlichen sowie psychischen Komplikationen führen.

Akuter Schmerz

Intensiver oder über längere Zeit anhaltender akuter Schmerz kann unter ungünstigen Bedingungen auch dann weiter bestehen, wenn die ursprüngliche Ursache abgeklungen ist.

Chronischer Schmerz und chronisches Schmerzsyndrom

Chronische Schmerzen sowie das chronische Schmerzsyndrom können viele körperliche sowie psychische Folgeerscheinungen mit sich bringen. Typisch sind:

  • Schlafstörungen
  • Kreislauffunktionsstörungen
  • Verminderung von Atmung und Sauerstoffversorgung
  • Verdauungsprobleme
  • Einschränkung der Mobilität mit Funktionsverlust von Muskeln, Faszien, Gelenken und Knochen
  • Appetitlosigkeit und unzureichende Nahrungsaufnahme, infolgedessen Kachexie. Möglich ist auch eine Zunahme von Gewicht durch Bewegungsmangel.
  • Erhöhte Krankheitsanfälligkeit
  • Depressive Verstimmungen, Angst, Sorgen, Verbitterung
  • Arbeitsunfähigkeit, frühzeitige Berentung
  • Sozialer Rückzug
  • Abhängigkeit von Familie und Pflegepersonen
  • Erwartungshaltung gegenüber dem Umfeld
  • Übermässige Inanspruchnahme des Gesundheitssystems
  • Medikamentenabhängigkeit wie Schmerzmittel-induzierter Kopfschmerz
  • Nebenwirkungen von Arzneimitteln wie Leberschaden durch Paracetamol

Zudem kann sich die Schmerzschwelle im Nervensystem dauerhaft senken, sodass selbst harmlose Reize an anderen Körperstellen ein erhöhtes Chronifizierungsrisiko darstellen [8, 11, 51]. [8][11][51]

Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Das regelmässige Einnehmen von Medikamenten ist für Betroffene Bestandteil der Therapie. Kritisch wird der Konsum jedoch, wenn die Arzneimittel nicht bestimmungsgemäss, also ohne medizinische Indikation, in zu hoher Dosis oder über einen zu langen Zeitraum eingenommen werden (problematischer Medikamentenkonsum) (Tabelle 4). Besonders risikobehaftet sind Wirkstoffe mit psychoaktiver Wirkung, da sie ein Abhängigkeitspotenzial besitzen und körperliche Entzugserscheinungen hervorrufen können. Dazu zählen neben Sedativa, Hypnotika, Tranquilizer und Aufputschmittel auch rezeptfreie Schmerzmittel, Opioide sowie Opiate.

Tabelle 4: Verschiedene Begriffe beim problematischen Medikamentenkonsum [57, 58] [57] [58]

Bestimmungsgemässer Gebrauch Gebrauch entsprechend der medizinisch begründeten Indikation, in korrekter Dosierung und festgelegtem Einnahmezeitraum.
Medikamentenmissbrauch Nicht bestimmungsgemässer Gebrauch, d. h. absichtliche, dauerhafte oder sporadische, übermässige Verwendung von Arzneimitteln mit körperlichen oder psychischen Schäden als Folge.
Medikamentenabhängigkeit, -sucht Nicht bestimmungsgemässer, wiederholter Gebrauch mit dem Ziel, die subjektiv empfundene Wirkung der Substanz zu erleben.
Abhängigkeitssyndrom Mindestens drei der folgenden Symptome müssen in einem Zeitraum von 12 Monaten vorliegen: Starker Wunsch bzw. Zwang, die Substanz zu konsumieren; verminderte Kontrolle im Umgang mit der Substanz, körperliches Entzugssyndrom beim Absetzen; Toleranzentwicklung; Vernachlässigung sozialer und beruflicher Aktivitäten; anhaltender Konsum trotz Kenntnis gesundheitlicher oder sozialer Folgen.
Substanzgebrauchsstörung Mindestens zwei der folgenden Symptome müssen in einem Zeitraum von 12 Monaten vorliegen:
Vernachlässigung von Verpflichtungen in Beruf, Schule, Familie durch wiederholten Konsum; wiederholter Konsum in gefährlichen Situationen; wiederholter Konsum trotz sozialer Probleme; Toleranzentwicklung; Entzugssymptome; Kontrollverlust: längerer Konsum oder Konsum grösserer Mengen als geplant; Wunsch nach Kontrolle bzw. erfolglose Versuche der Kontrolle, erheblicher Zeitaufwand für Beschaffung, Konsum oder Erholung von der Wirkung; Vernachlässigung von Aktivitäten zugunsten des Konsums; anhaltender Konsum trotz Kenntnis körperlicher oder psychischer Folgen; Craving: starkes Verlangen oder innerer Drang, die Substanz zu konsumieren.

Ein typisches Beispiel ist der sogenannte Medikamentenübergebrauchs-Kopfschmerz (MÜKS; Medication Overuse Headache), auch Schmerzmittel-induzierter Kopfschmerz genannt, der durch den regelmässigen Konsum von Analgetika entsteht. Der Schmerzmittelgebrauch erfolgt zunächst zur Linderung der Beschwerden, allerdings reagiert der Körper auf die regelmässige Einnahme mit Kopfschmerzen, wodurch der Impuls zur weiteren Einnahme entsteht. So entwickelt sich ein Teufelskreis. Besonders problematisch sind Kombinationspräparate mit koffeinhaltigen Analgetika. Ein hohes Suchtpotential, insbesondere bei Personen mit Suchtvorgeschichte, haben Opioide und Opiate. Die meisten dieser Wirkstoffe unterliegen dem Betäubungsmittel(BtM)-Gesetz. Einige wenige wie Tilidin (ausser in Tropfenform; in der Schweiz nicht zugelassen), Tramadol und Codein sind lediglich rezeptpflichtig – es sei denn, beim Empfänger liegt ein entsprechendes Risiko vor. Doch auch diese weniger stark wirksamen Opioide werden häufig missbräuchlich konsumiert. So ist Tilidin etwa wiederholt im Zusammenhang mit gewalttätigen Gruppenkonflikten aufgefallen und der Konsum codeinhaltiger Hustensäfte, vermischt mit Limonade, ist in bestimmten Jugendkulturen verbreitet. Eine sich entwickelnde Abhängigkeit kann sich durch verschiedene Verhaltensmuster äussern. Beispielsweise nehmen betroffene Personen das Medikament ohne Krankheits- oder Situationsbezug ein, oftmals in der Absicht, bestimmte Gefühle zu betäuben oder gezielt hervorzurufen. Nicht selten verheimlichen bzw. verharmlosen sie den Konsum aus Sorge, keine weitere Verschreibung mehr zu erhalten. Typisch ist auch, dass die Betroffenen einen inneren Drang verspüren, das Arzneimittel zu konsumieren, und mehrere Arztpraxen sowie Apotheken aufsuchen, um an das gewünschte Arzneimittel zu gelangen. Im Verlauf kommt es zu einer Toleranzentwicklung sowie beim Absetzen zu Entzugssymptomen wie Zittern, Schwitzen, Herzrasen, Unruhe, Angstzustände, depressiven Verstimmungen, Halluzinationen sowie Krämpfen [59]. [59]

Risikogruppe

Neben Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Frauen gehören auch ältere Menschen zu den Risikogruppen für Medikamentenmissbrauch. Ursachen hierfür sind u. a. Einsamkeit, chronische Schmerzen sowie Schlaflosigkeit. Auch die seelische und körperliche Belastung durch die Pflege nahestehender Personen, ein als belastend empfundener Lebensrückblick, eine eingeschränkte soziale Teilhabe infolge von Multimorbidität oder finanzieller Not im Alter spielen eine Rolle. Nicht zuletzt tragen langwierige medikamentöse Behandlungen dazu bei, dass sich Abhängigkeiten entwickeln können [57]. [57]

Vorgehen in der Apotheke

Es gibt verschiedene Anzeichen, die auf einen problematischen oder missbräuchlichen Arzneimittelgebrauch hindeuten können. Dazu zählen beispielsweise aussergewöhnlich häufige Nachfragen nach bestimmten Arzneimitteln sowie das wiederholte Verlangen nach grösseren Packungseinheiten. Auch Rezeptfälschungen, auffällige Beschaffungsstrategien wie Drohungen oder die Behauptung, ein Rezept verloren zu haben, können auf einen möglichen Missbrauch hinweisen. Vorsicht ist des Weiteren geboten, wenn sich ein Patient resp. eine Patientin das Arzneimittel aus mehreren, teils weit entfernt liegenden Apotheken beschafft oder wenn kritische Wirkstoffe auf einem Privatrezept bzw. durch verschiedene, nicht ortsansässige Ärzte resp. Ärztinnen verordnet werden. Zudem können verdächtige Reklamationen oder Manipulationsversuche, z. B. Beschwerde über angeblich unzureichend befüllte Fläschchen oder fehlende Wirkung bei Opioid-haltigen Tropfen, ein Warnsignal darstellen [58]. Ein möglicher Verdacht auf Arzneimittelmissbrauch oder -abhängigkeit kann sich u. a. aus dem Kundendossier oder der BtM-Dokumentation ergeben. In Kombination mit einer einfühlsamen, respektvollen Ansprache lässt sich dieser Verdacht bestätigen oder ausräumen. Wichtig ist dabei ein offenes, verständnisvolles Gespräch, in dem dem/der Betroffenen die Vermutung sachlich und ohne Vorwürfe mitgeteilt wird (Tabelle 5). Drohungen, Ironie und moralisierende Bemerkungen sind dabei zu vermeiden. Dies gilt auch bei Angst vor Abhängigkeit. Ziel ist es, den Anlass, die Dauer, die Dosierungen und die Art der Anwendung zu klären. [58]

Tabelle 5: Tipps für die Gesprächsführung bei Verdacht auf Arzneimittelmissbrauch oder -abhängigkeit [57] [57]

Schritt Ziel Umsetzung
Kontakt aufnehmen Vertrauensvolle Atmosphäre Blickkontakt herstellen und Körpersprache beachten, einfühlsam reagieren, offen fragen
Kundenwunsch spiegeln Verstehen signalisieren, Kundenreaktion: Genau so ist es
Anliegen des Kunden/der Kundin wiederholen
Wunschprodukt zeigen (wenn zulässig) Akzeptanz sichern, Beratung ermöglichen Nicht zeigen, wenn Abgabe unzulässig
Erfahrungen würdigen Vertrauen stärken, Selbstverantwortung fördern Kundenwissen respektieren ("Sie kennen das Präparat bereits gut."), auf Erfahrungen eingehen
Lösung anbieten Problemorientierte Beratung Fokus auf gesundheitliches Problem z. B. die Schmerzen legen, Angebot: Möchten Sie, dass ich Ihnen eine wirkungsvolle Alternative zeige?
Offenheit signalisieren Gesprächsbereitschaft erhalten Offen sein für weitere Gespräche beim nächsten Kontakt

Beratung, Anlaufstellen

Apotheker und Apothekerinnen können dabei helfen, Versorgungslücken in der Schmerztherapie zu schliessen. Ein Problem ist beispielsweise die unzureichende Abstimmung zwischen der Hausärzteschaft, der Fachärzteschaft und Pflegediensten. Die Folge ist, dass betroffene Personen verschiedene Schmerzmittel von unterschiedlichen Behandlern erhalten. Auch der Übergang vom Krankenhaus in die ambulante Versorgung ist oftmals von fehlender Kommunikation begleitet. In der Apotheke hingegen laufen alle relevanten Medikationsdaten zusammen. Hier kann die Therapie gezielt überprüft, abgestimmt und im Sinne der Arzneimittelsicherheit optimiert werden [60]. Bei einem begründeten Verdacht auf Arzneimittelmissbrauch ist das pharmazeutische Personal verpflichtet, die Abgabe des betreffenden Präparats zu verweigern. Im Falle verschreibungspflichtiger Medikamente sollte nach Rücksprache mit dem Patienten resp. der Patientin der Kontakt zum behandelnden Arzt bzw. zur behandelnden Ärztin gesucht werden - bei nicht-verschreibungspflichtigen Wirkstoffen ist eine Beratung erforderlich. Gleichzeitig ist es ratsam, die Betroffenen dazu zu ermutigen, sich an einen Arzt resp. an eine Ärztin des Vertrauens zu wenden, um das weitere Vorgehen medizinisch begleiten zu lassen. Bei einer Opioidabhängigkeit erfolgt die Behandlung in Form einer schrittweisen Dosisreduktion. Im Gegensatz dazu steht bei einem medikamenteninduzierten Kopfschmerz (MÜKS) zunächst eine konsequente Medikamentenpause im Vordergrund, begleitet von einer geeigneten Prophylaxe, die als Grundlage für die weitere Kopfschmerztherapie dient [61, 62]. Zudem können Apotheker und Apothekerinnen die Betroffenen auf Selbsthilfegruppen und Beratungsangebote, die auf Suchterkrankungen spezialisiert sind, aufmerksam machen. Im Wartebereich können gezielt platzierte Flyer über Medikamentenabhängigkeit informieren und zur Sensibilisierung beitragen. Darüber hinaus empfiehlt sich eine frühzeitige Recherche zu regionalen Anlaufstellen und Fachpersonal mit Erfahrung in der Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen, um Betroffene im Bedarfsfall kompetent weitervermitteln zu können. [60][61][62]

Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Dringende ärztliche Hilfe ist bei plötzlich einsetzenden, heftigen oder sich rasch verstärkenden Schmerzen notwendig. In solchen Fällen ist umgehend eine Notaufnahme aufzusuchen oder der Notdienst zu kontaktieren. Als Notfälle gelten zudem: Gleichzeitige Beschwerden wie Atemnot, Kreislaufinstabilität, stark beschleunigter Herzschlag, Schweissausbrüche, starke Schwellung bei Muskelschmerzen (u. a. Thrombose?), Fieber oder Schüttelfrost; Erbrechen von Blut; Blutbeimengungen im Stuhl; harter oder stark aufgeblähter Bauch [63]. Weiter ist eine Abklärung durch einen Arzt resp. eine Ärztin insbesondere sinnvoll bei [10]:

  • Neu aufgetretenen Schmerzen
  • Veränderung der bisherigen Schmerzen
  • Sehr starken oder wiederholt auftretenden Schmerzen
  • Länger anhaltenden Beschwerden über mehrere Tage
  • Unzureichender Wirkung frei verkäuflicher Schmerzmittel
  • Verdacht, dass Arzneistoffe die Beschwerden verursacht haben könnten
  • Zusätzlichen Beschwerden wie Erwärmung, Hautrötung bei Gelenkschmerzen
Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Wichtig ist es, Betroffene frühzeitig über die Chronizität ihrer Schmerzen zu informieren und bei der Entwicklung realistischer Therapieziele zu unterstützen. Überhöhte Erwartungen, wie eine vollständige Schmerzfreiheit, führen zu Enttäuschungen und können den Medikamentengebrauch sowie das Risiko von Fehl- und Überanwendungen unnötig steigern. Ein weiterer wirkungsvoller Ansatz ist körperliche Aktivität. Zwei von drei Menschen mit chronischen Schmerzen berichten über eine Besserung ihrer Beschwerden, wenn sie sich mehr bewegen. Entscheidend ist, dass die Bewegung Freude bereitet und dauerhaft in den Alltag integriert wird. Schliesslich kann der Austausch mit Gleichbetroffenen entlastend wirken [3, 64, 65, 66]. [3][64][65][66]

Zur Schmerzprävention ist alles hilfreich, was die Gesundheit stärkt. Eine ausgewogene Ernährung, regelmässige Bewegung und seelische Balance sind dabei ebenso wichtig wie Zufriedenheit im Beruf, soziale Beziehungen und Freizeitaktivitäten. Insbesondere körperliche Aktivität ist ein zentraler Bestandteil, von dem vor allem Menschen mit überwiegend sitzender Tätigkeit profitieren. Umgekehrt können Belastungen wie Stress, Einsamkeit oder fehlende Anerkennung das Schmerzempfinden verstärken. Treten akute Schmerzen auf, sollten diese frühzeitig und gezielt behandelt werden, um der Entwicklung eines Schmerzgedächtnisses und chronischer Beschwerden vorzubeugen [43, 64]. Ergänzende Empfehlungen sind: Verzicht auf Rauchen, Abbau von Übergewicht, Wiederaufnahme der Hobbys, gesunde, fettarme Ernährung zur Senkung des Arthrose- und Rheumarisikos, körpergerechte Bewegungen (z. B. Vermeiden von schwerem Heben in seitlicher Drehung), ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes (z. B. durch passende Schreibtischhöhe und eine rückenfreundliche Sitzposition) und Vorbeugung von Rückenschmerzen (Kräftigung der Rückenmuskulatur, Rückentraining, um den Kreislauf aus Fehlhaltung, Muskelverspannung, Schmerz und vermehrter Fehlhaltung zu unterbrechen). [43][64]

Hören Sie diesen Abschnitt als Audiotext.

Schmerz erfüllt eine physiologische Schutzfunktion, kann jedoch in chronischer Form erhebliche körperliche, psychische und soziale Folgen nach sich ziehen. Während akute Schmerzen meist gut auf eine gezielte medikamentöse Therapie ansprechen, erfordert die Versorgung chronischer Schmerzen ein umfassendes Schmerzmanagement. Die medikamentöse Therapie folgt dem WHO-Stufenschema, das eine stufenweise Anpassung der Analgetika an die Schmerzintensität vorsieht. Wichtig sind eine regelmässige Einnahme nach festem Zeitschema sowie die Kombination mit nicht-medikamentösen Massnahmen. Dazu zählen u. a. Bewegungstherapie, physikalische Anwendungen und psychologische Verfahren. Für Apotheker und Apothekerinnen ist dieses Wissen entscheidend, um Betroffene kompetent zu beraten, Wechselwirkungen zu erkennen, eine sichere Anwendung der Medikation zu gewährleisten und ergänzende Empfehlungen zur Optimierung der Behandlung zu geben.

Sie sind am Ende dieses Fachartikels angelangt. Gehen Sie zurück zur Übersicht, um mit der Bearbeitung der Lernkontrolle zu starten (falls nicht schon erledigt). Zudem finden Sie in der Übersicht unten das Feedback Formular und wir würden uns freuen, wenn Sie uns Ihr Feedback zu diesem Lerninhalt hinterlassen.

Nr. Titel Autor:in Journal Volume Seiten Jahr
[1] Schmerzen Schweizerisches Gesundheitsobservatorium Nationaler Gesundheitsbericht 2020 [zugegriffen am 14.07.25]
[2] Schmerzbehandlung, Grundsätze n. a. Deximed 2025 [zugegriffen am 14.07.25]
[3] Akute und chronische Schmerzen UniversitätsSpital Zürich 2025 [zugegriffen am 14.07.25]
[4] Leitlinienentwurf: Schmerztherapie in der Geriatrie Heim TM Deutsches Ärzteblatt [zugegriffen am 13.05.25]
[5] Schmerzmedizinische Versorgung geriatrischer Patient:innen im perioperativen Setting Spacek A Anästhesie Nachrichten 3 2023 [zugegriffen am 13.05.25]
[6] Schmerz Pschyrembel Online De Gruyter [zugegriffen am 13.05.25]
[7] International Association for the Study of Pain (ISAP) Updates the Definition of Pain Sharma S Journal of Orthopaedic & Sports Physical Therapy 2020 [zugegriffen am 14.07.25]
[8] Was ist Schmerz? n. a. Internisten im Netz [zugegriffen am 13.05.25]
[9] AMBOSS-Pflegewissen: Schmerz und Schmerzmanagement n. a. Amboss 2025 [zugegriffen am 13.05.25]
[10] Rezeptfrei Frohn L P Deutscher Apotheker Verlag 1 2018
[11] Auswirkungen, Chronifizierung, Epidemiologie, zeitgemäße Diagnostik Wörz R, Horlemann J, Müller-Schwefe G H H Schmerzmedizin 38(4) 46–50 2022 [zugegriffen am 18.07.25]
[12] Schmerzmanagement in der Pflege: Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Schmerzes und Schmerzarten Meuser T Thieme 2 2015 [zugegriffen am 14.07.25]
[13] Nozizeptives System n. a. Amboss 2025 [zugegriffen am 14.07.25]
[14] Kurzlehrbuch Physiologie Huppelsberg J, Walter K Thieme 4 2013
[15] Therapie akuter Schmerzen n. a. Thieme 2025 [zugegriffen am 14.07.25]
[16] Chronische Schmerzen Bundesministerium für Gesundheit gesund.bund.de 2025 [zugegriffen am 13.05.25]
[17] Was ist Schmerz Nobis H G, Rolke R Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. [zugegriffen am 13.05.25]
[18] AllEx-Alles fürs Examen Ackermann A et al. Thieme 2 2014
[19] Grundlagen der Schmerztherapie n. a. Amboss 2024 [zugegriffen am 13.05.25]
[20] Numerische Rating-Skala Clausen A DocCheck Flexikon 2023 [zugegriffen am 18.07.25]
[21] WHO-Stufenplan Kretschmer C Gelbe Liste 2018 [zugegriffen am 20.08.25]
[22] Is the WHO analgesic ladder still valid? Twenty-four years of experience Vargas-Schaffer G Can Fam Physician 56 514–517 2010 [zugegriffen am 28.08.25]
[23] Opioide bei nichttumorbedingten Schmerzen Rittner H L Arzneiverordnung in der Praxis 43 15–20 2016 [zugegriffen am 17.07.25]
[24] Medikamentöse Schmerztherapie in der Orthopädie und Unfallchirurgie: Stufenschema der WHO Eckhardt A Springer e.Medpedia 2020 [zugegriffen am 17.07.25]
[25] Starke Schmerzmittel: Arten, Anwendung, Nebenwirkungen Swientek J praktischArzt 2023 [zugegriffen am 17.07.25]
[26] Behandlung nach dem WHO-Stufenschema Lordick F, Horlemann J Onko Internetportal 2022 [zugegriffen am 17.07.25]
[27] Arzneimittelverordnung n. a. Schweizerische Eidgenossenschaft 2024 [zugegriffen am 17.07.25]
[28] Gonarthrose: Was bringen OTC-Schmerzmittel Wolf E Pharmazeutische Zeitung 2025 [zugegriffen am 18.07.25]
[29] Wirksamkeit und Sicherheit topisch applizierter NSAR bei Arthrose Steinmeyer J Arzneimittelkomission der deutschen Ärzteschaft 3 2020 [zugegriffen am 18.07.25]
[30] Relative efficacy and safety of topical non-steroidal anti-inflammatory drugs for osteoarthritis: a systematic review and network meta-analysis of randomised controlled trials and observational studies Zeng C et al. British Journal of Sports Medicine 52 10 2018 [zugegriffen am 18.07.25]
[31] NSAR bei muskuloskelettalen Schmerzen Stölting P Ars Medici 21 1–3 2021 [zugegriffen am 18.07.25]
[32] Schmerzgel - Fragen und Antworten n. a. Umweltbundesamt 2025 [zugegriffen am 17.07.25]
[33] Diclofenac: Kleine Wirkung für den Menschen - großer Schaden für die Umwelt Maack G et al. Umweltbundesamt 1–10 2023 [zugegriffen am 17.07.25]
[34] Altenpflege heute Borgiel U M Elsevier 3 2017
[35] CYP2D6 Maucher I V Gelbe Liste 2019 [zugegriffen am 03.10.25]
[36] Schmerztherapie: Tücken der Opioidrotation in der täglichen Routine Schnabel A, Rittner H Deutsches Ärzteblatt 42 2018 [zugegriffen am 18.07.25]
[37] Update Opioid-induzierte Obstipation Storr M cme-kurs 2025 [zugegriffen am 17.07.25]
[38] Neuropathische Schmerzen Kretschmer C Gelbe Liste 2021 [zugegriffen am 03.10.25]
[39] Antiemetika n. a. Amboss 2024 [zugegriffen am 17.07.25]
[40] Antiemetika Maucher I V Gelbe Liste 2023 [zugegriffen am 17.07.25]
[41] Wirkstoffe von A bis Z n. a. Gelbe Liste [zugegriffen am 18.07.25]
[42] DGS - PraxisLeitlinien Kopfschmerzerkrankungen Göbel H, Heinze A Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin 3 1–208 2023
[43] Schmerzmedizin - Ab wann sind Schmerzen chronisch? Ritter S, Traute M Anästhesisten im Netz 2024 [zugegriffen am 18.07.25]
[44] Heilpflanzen bei Rückenschmerzen Vlachojannis J, Chrubasik-Hausmann S Thieme Natürlich Medizin 2024 [zugegriffen am 18.07.25]
[45] Capsaicin Römer G et al. DocCheck Flexikon 2020 [zugegriffen am 18.07.25]
[46] Phytopharmaka Schuster N Gelbe Liste 2022 [zugegriffen am 18.07.25]
[47] Regelschmerzen lösen oder hemmen? Wolf E Pharmazeutische Zeitung 2024 [zugegriffen am 18.07.25]
[48] Spinalanästhesie Antwerpes F et al. DocCheck Flexikon 2025 [zugegriffen am 18.07.25]
[49] Periduralanästhesie Antwerpes F et al. DocCheck Flexikon 2025 [zugegriffen am 18.07.25]
[50] Destruierende Verfahren in der Schmerztherapie n. a. Thieme 2025 [zugegriffen am 18.07.25]
[51] Therapie chronischer Schmerzen n. a. Thieme 2025 [zugegriffen am 14.07.25]
[52] Die tiefliegende autochthone Rückenmuskulatur Alfen F M, Spang C Sportärztezeitung 2023 [zugegriffen am 03.10.25]
[53] Schmerztagebücher Richter W Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. [zugegriffen am 17.07.25]
[54] Mein Schmerztagebuch n. a. Rheumaliga Schweiz [zugegriffen am 17.07.25]
[55] Webinar: Schmerzmanagement im Alter: Herausforderungen und Lösungen Heintz E et al. SpringerMedzin 2025 [zugegriffen am 18.07.25]
[56] Schmerz im Alter Basler H D Deutsche Gesellschaft für psychologische Schmerztherapie und -forschung [zugegriffen am 18.07.25]
[57] Schulungsfilm Zürcher Fachstelle zur Prävention des Suchtmittelmissbrauchs [zugegriffen am 13.05.25]
[58] Arzneimittelmissbrauch, Leitfaden für die apothekerliche Praxis Ganso M et al. Bundesapothekerkammer 2018 [zugegriffen am 13.05.25]
[59] Informationsblatt Medikamente Fachstelle für Suchtprävention gGmbH 4 1–16 2023 [zugegriffen am 13.05.25]
[60] Schmerztherapie: Apotheker können Brücken bauen n. a. Pharmazeutische Zeitung 2017 [zugegriffen am 14.07.25]
[61] Leitfaden “Schädlicher Gebrauch und Abhängigkeit von Medikamenten” Bonnet U et al. Bundesärztekammer 1–44 2022 [zugegriffen am 14.07.25]
[62] Kopfschmerzen bei Medikamentenübergebrauch n. a. Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft [zugegriffen am 14.07.25]
[63] Bauchschmerzen: Wann zum Arzt? Wagner P Universitätsklinikum Tübingen 2022 [zugegriffen am 20.08.25]
[64] Chronischer nicht tumorbedingter Schmerz - Erläuterungen und Implementierungshilfen Becker A, Straßner C Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V. 1–35 2023 [zugegriffen am 18.07.25]
[65] Was hilft bei chronischen Schmerzen? Gensthaler B Pharmazeutische Zeitung 2024 [zugegriffen am 18.07.25]
[66] Richtig Sitzen im Job n. a. Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs 2023 [zugegriffen am 18.07.25]
[67] Vergleichstabelle: Nichtopioide Analgetika n. a. Arzneimittelkomission der Deutschen Apotheker 1–7 2020 [zugegriffen am 17.07.25]
[68] Palliativmedizin in der Gynäkologie Uhl B Thieme 1 2014 [zugegriffen am 17.07.25]
[69] Nicht-Opioid Analgetika n. a. Amboss 2025 [zugegriffen am 17.07.25]
[70] Opioide n. a. Amboss 2025 [zugegriffen am 17.07.25]
[71] Codein: Wann ist das Opioid indiziert? Bergner A PTA heute 2025 [zugegriffen am 20.08.25]
[72] Analgetische Potenz Manten L et al. DocCheck Flexikon 2023 [zugegriffen am 20.08.25]
[73] Pethidin Streuli Inj-Lösung 50 mg/ml (aH 06/24) HCI Solutions AG compendium [zugegriffen am 20.08.25]
[74] Tramadol HCI Solutions AG compendium [zugegriffen am 20.08.25]
[75] Koanalgetika - Erweiterung der Schmerztherapie Strobach D Pharmazeutische Zeitung 2014 [zugegriffen am 17.07.25]
[76] Schmerztherapie mit adjuvanten Analgetika Sator S Schmerz Nachrichten 2 2022 [zugegriffen am 17.07.25]
[77] Fachinformation Zometa 4mg/5ml Phoenix Labs Rote Liste 1–9 [zugegriffen am 20.08.25]
[78] Medikamentöse Schmerztherapie in der Orthopädie und Unfallchirurgie: Koanalgetika Eckhardt A Springer e.Medpedia 2019 [zugegriffen am 20.08.25]
[79] Thiemes Pflege Schewior-Popp S, Sitzmann F, Ullrich L Thieme 12 2012